Nicht nur mit Spannung erwartet, nein, von manchen gar ungeduldig herbei gesehnt. Das zweite Album der Kölner-Death-Vereinigung CHAPEL OF DISEASE protzt nicht nur mit einem grandiosen Albumtitel, nein auch das enthaltene Liedgut kann von vorne bis hinten begeistern.
Dabei ist es ja schon beeindruckend wie sich diese Combo in nicht einmal drei Jahren weiterentwickelt hat. Beim Vorgänger
„Summoning Black Gods“ ließ man noch
die Innovation ausrichtungsbedingt ein wenig gar arg auf der Strecke, davon ist dieses Mal überhaupt nichts mehr zu spüren. Schon das über fünf Minuten dauernde, rein instrumental gehaltene Intro „The Mysterious Ways...“ weiß den Hörer zu bezirzen, zu umgarnen und gibt schon diese leicht morbide Grundausrichtung der kommenden Tracks vor. Die sind allesamt in ein herrlich death-doomiges Kleid gehüllt, schwer psychotisch und ebenso schwer zu verdauend, noch dazu dauernd dieses beklemmende Gefühl der Machtlosigkeit vermittelnd. Eine heftige Achterbahnfahrt der Gefühle, negativer Gefühle, die dich aufwühlen und immer wieder fast schon brutal zu Boden reißen.
Dies alles benötigt natürlich etliche Umläufe. CHAPEL OF DISEASE setzen bewusst auf den Langzeit-Effekt, die klare, aber dann doch dumpf-schaurige Produktion unterstützt dieses Vorhaben ebenso wie die vier Musiker eine Grundstimmung aufbauen, die dich (nach der erfolgten Einarbeitungszeit) gnadenlos am Schopfe packt und nicht wieder loslässt. Auch weil hier in all diesen miefigen Todesgelüsten immer wieder gar straighte Passagen auftauchen, die Anreiz genug sind das Positive zu suchen, dabei ist „The Mysterious Ways Of Repetitive Art“ ein faulig-hinterlistiges Todesblei-Statement einer jungen, aber immens talentierten Combo, welche sich fortan mit den ebenso fantastischen DESERTED FEAR um den Thron der Best-German-Death-Metal-Newcomer streiten wird.(STORMBRINGER:AT)