Legacy Magazin: Diese Franzmänner! Leben im Mittelgebirge in Ostfrankreich und lassen sich von Landschaft und Natur mittlerweile zu ihrer zweiten Scheibe inspirieren. „Sworn To The Elders“ ist der etwas verspätet erscheinende Nachfolger zum bereits sehr starken Debüt „Eternal Winter Domain“, das auch schon wieder sechs Jahre alt ist. Geboten wird einmal mehr solider heidnisch beeinflusster Metal mit leichtem Black Metal Einschlag. Mit atmosphärischen Bildern im edlen Digipak versehen, und vom Intro ‚Gates Into A Distant Past‘ stimmungsvoll eingeführt, wirkt die Musik der Franzosen immer dann am besten, wenn sie ihre epische Seite voll ausschöpfen. Sänger Richard hat eine große Stimmbreite und schafft es mühelos, typische „Wikinger“-Chöre zu intonieren oder auch mal kräftig zu keifen. Die sehnsuchtsvollen und melancholischen Riffs, welche den Gesang gut zur Geltung kommen lassen, könnten auch gut auf einem frühen Himinbjorg-Album stehen. Wahlweise kann man auch Kampfar oder Enslaved zum Vergleich heranziehen. Auf keinen Fall wird hier jedoch Pagan Metal von der Stange geboten, und auch Polka-Hasser können aufatmen: weder findet sich auf „Sworn To The Elders“ eine nervige Fiepsorgel, noch werden hier im Ska-Stakkato stupide 0815-Riffs heruntergeholzt. NYDVIND lassen sich Zeit und nehmen den geneigten Hörer mit auf ihre Reise durch vergangene Zeiten, raue Landschaften und alte Geschichten. Das macht immer dann am meisten Spaß, wenn ein kurzes Blastbeat-Inferno vorbereitet und exekutiert wird (‚To Enter The Realms Of The Ravenlord‘) oder wenn wie zu Beginn des Titelstücks eine Akustikgitarre erklingt und selige „Hammerheart“-Zeiten heraufbeschworen werden... Sie haben ihre eigene kleine Nische gefunden, in die man sich, wenn man in der richtigen Stimmung ist, durchaus auch einmal flüchten kann, wenn man der tristen modernen Welt für eine Stunde entfliehen will. (JF)11 Punkte
...Insgesamt gelingt Nydvind der Transport ihres mystisch-atmosphärischen Sounds sehr gut. Deutlich aus dem Album hervorstechend sind - allein schon durch ihre Länge von über 10 Minuten - das Titelstück "Sworn to the Elders" und "The Godless". Hier toben sich Nydvind richtig aus: Akustikteile, lange Instrumentalpassagen, variierender Gesang, alles ist dabei. ...Im seiner Gesamtheit lässt "Sworn to the Elders" aber kaum Wünsche offen. Fans von atmosphärischem, melodischem Metal können bei "Sworn of the Elders" getrost zugreifen. (dark festivals.de)
...In einigen Passagen lassen Enslaved grüßen. Doch haben es die Franzosen geschafft, mit dem zweiten Album ihren eigenen Stil zu kreieren. Daher sind die Anleihen soeben genannter Band eher als Vergleich oder besser gesagt als Anhaltspunkt zu verstehen. Im Prinzip ist die Gegenüberstellung als Kompliment zu sehen. Gleiches gilt gen Ende. Hier erinnert der ein oder andere Ton an Amorphis ('Nordic Dawn'), ehe es beim Finale folkloristischer zugeht ('Icewinds unleashed' und 'The godless').Nydvind haben nach ihrem bereits starken Debut "Eternal winter domain" mit "Sworn to the elders" endgültig ihre eigene Nische gefunden. Sänger Richard unterstreicht mit seiner variablen Stimme (Black Metal Gekrächze und heroischem Cleangesang) die Vielseitigkeit von Nydvind. Ein Leckerbissen für den Heiden von Heute, bestehend aus archaischer Düsterheit, epischen Elementen, Folklore und klassisch rauen Metal. (Folkmetal.at) 14/15 Punkte
...So hört man Raben aufgeregt im Nebel umherkreischen und es baut sich eine bedrohliche Stimmung auf – ja, und dann brechen Nydvind urplötzlich herrlich berserkerhaft los, dass es nur so knallt, tost und donnert! Es folgt mit hochepischen Stimmungen nicht zu heftig geschmiedeter Heidenstahl von hörbar nobler stilistischer Legierung... Flüssig instrumentiert und auf störende Extreme getrost verzichtend, zeugt nämlich schon gleich der abwechslungsreich inszenierte Opener „Son Of Fire“ vom Trachten der allseits beflissenen Truppe nach möglichst authentischer (Klang)Attitüde... Immens kraftvoll, beutelnd schmissig und erneut so sehr entschlossen – und mit einem packend eingängigen Refrain als effiziente Verstärkung... Erfüllt ist auch dieses hochgradig wonnige Beschwörerlied von harschen Kreischattacken, feierlichen Kriegerchören und anmutigen Klargesangspassagen – wobei Letztere mich markant an die feinen Vokalvorträge auf frühen Vintersorg-Alben erinnern. Fakt ist: So dermaßen puristisch und gerade damit gleichzeitig so unheimlich wirkungsvoll in den Stimmungen zu sein, das gelingt im Pagan-, Heathen- und Viking Metal nur einer kleinen Handvoll an Bands weltweit. Und unsere französischen Idealistenhelden verzichten auch im Weiteren auf „Sworn To The Elders“ auf Mätzchen oder Kindergartengedudel – denn Nydvind setzen all ihr Instrumentarium und all ihr Können zum Glück betont ernsthaft und mit wirklich seltener Seriosität ein. Eckbert (Metalmessage.de) 9/10 Punkte
myrevelations.de 11/15
Manche Menschen sprühen so sehr vor Tatendrang, dass ihnen ein einziges Projekt einfach nicht ausreicht. So scheint es auch Richard Loudin/Yoltan (Bran Barr) zu gehen, der mit Nydvind seine zweite Band zur Taufe brachte und neben Bran Barr auch mit dieser nun das nächste Album veröffentlicht.
Wie bereits auf dem Vorgänger "Eternal Winter Domain" geben Nydvind Viking/Black-Metal mit Pagan- und Folk-Elementen zum Besten, der nicht nur in kleinen Teilen von Bathory oder Primordial inspiriert zu sein scheint. Die acht Titel auf "Sworn To The Elders" zeichnen sich durch ihren konstant epischen Charakter aus, voll schwarzer Kraft und formen sich zu heldenhaften Hymnen. Stampfende Schlachtmärsche aus vergangenen Zeiten und finstere Wut bilden den Fokus des Albums.
Sänger Yoltan macht seine Sache dabei erneut fantastisch und liefert eine mitreißende Performance von schnaubendem Keifen über klagende Trauer bis hin zur brachialen Rage ab. Das Spiel der Franzosen zeigt sich auf ebenso hohem Niveau, erweckt allerdings ebenso deutliche Erinnerungen an Bathory (während "Blood On Ice") wie schon der Gesang und macht das musikalische Gesamtbild perfekt. Klang wie Komposition des Quartetts orientierten sich allerdings zu stark an den extrem durchscheinenden Vorbildern und halten sich zu sehr an deren Pfade, um auf eigenen Füßen stehen zu können.
Die ursprüngliche und erdige Produktion passt hervorragend zum angestrebten Ziel Nydvinds, verstärken den Eindruck eines Tributs denn einer eigenständigen Band allerdings noch.
Übrig bleibt somit ein eigentlich großartiges Album für die Fans Quorthons (1966-2004), das musikalisch absolut überzeugen kann, dem Individualität und Kreativität allerdings fast komplett abgehen.