Doch, die Maya lagen falsch! Das Ende der Welt wird bereits 2011 über uns hereinbrechen – und zwar mit der geballten Wucht einer rasenden, 13-köpfigen Hydra. Die wohl abwechslungsreichste Band des Pagan Metal Sektors bläst auf apokalyptischen Fanfaren zum Generalsturm auf Konvention und Genreverdrossenheit. Das kongeniale Sextett um Polarist und Chefideologe mr alphavarg präsentiert auf diesem Album eine Vielfältigkeit und Vielschichtigkeit, die Ihresgleichen vergeblich sucht. Die Stärken des Vorgängers „SrFdt“ wurden nicht nur kultiviert, sondern regelrecht in höhere Sphären katapultiert. Genregrenzen werden überrannt und alle Zweifler durch ein überwältigendes Kaleidoskop an epischen Melodien, bombastischen Stimmungen und beeindruckend tief- und vielsinnigen Texten rund um das Ende der Welt zu andächtigem Schweigen verbannt.
Mr alphavarg liefert mit diesem Konzept eine wahre Superlative seines bisherigen Schaffens vor, so gibt es neben den traditionellen Sprachen Deutsch, Englisch und Schwedisch nun auch Pamphlete in Sanskrit, Latein, Arabisch und vielen weiteren Sprachen auf die Ohren gebrüllt. Für zwei der Bombastepen verpflichteten die sechs Reiter der Apokalypse prominente Fanfarentöner, so gibt es auf “Finis Terræ” ein weltexklusives Schmankerl besonderer Güte: Mark und Joris von Heidevolk singen zum allerersten Mal auf Deutsch! Darüber hinaus gibt René Berthiaume, der Mastermind hinter Equilibrium ebenfalls zum ersten Mal ein Stelldichein als Sänger. Aggressiver, melodischer, härter als je zuvor, hat dieses Album definitiv das Potenzial, weit über das Pagan Metal Genre hinaus für Furore zu sorgen. Ein Endzeitsoundtrack zum Zugreifen!!!
Finis Terræ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Das Ende der Erde“. Dass dieser Terminus mehr als eine Bedeutungsebene hat, liegt auf der Hand und so vielschichtig wie das Album musikalisch komponiert ist, ist auch die Lyrik rund um diesen Titel konzipiert. Offensichtlichste Bedeutung ist hierbei der „Weltuntergang“ in all seinen apokalyptischen und mythologischen Auslegungen. Diese Ebene ist maßgeblich durch drei Hauptströmungen geprägt: Kali Yuga[Hinduismus], Apokalypse [Johannesoffenbarung/Christentum] & Ragnarök [altnordisches Heidentum]. Die Überlagerung dieser drei Weltuntergangsszenarien bildet den roten Faden des Konzepts. Eine weitere Ebene ist das „Ende der Welt“ aus kulturpessimistischer, teils auch ökologischer und sozialkritischer Perspektive. Hierzu mag sich jeder seine eigenen Gedanken machen. Eine dritte Ebene stellt das „Ende der Welt“ für KromleK als Band dar, nicht im Sinne einer Auflösung, sondern einer Ausweitung musikalischer wie auch inhaltlicher Vielfalt. Das „Ende der Welt“ bezeichnet hierbei das Genre-Grenzland, in welches wir uns nicht nur wagen, sondern es durchqueren, wenn nicht sogar durchbrechen. Dieses Album ist der Beginn unseres Abschieds von der „alten Welt“, in der wir uns von 2004 bis 2010 bewegt haben und die uns innerhalb ihrer Grenzen ihre Regeln diktiert hat. Ab jetzt diktieren wir.
LYRIK: Die Texte von Finis Terræ sind bewusst kryptisch verfasst und unterscheiden sich ganz wesentlich von denen des Vorgängers „Strange rumours… distant tremors“. Neben einer nochmals deutlich gesteigerten Vielfalt an Sprachen [Sanskrit, Arabisch, Altnordisch, Latein, Schwedisch, Englisch, Deutsch u.v.a.] gehen nun auch die inhaltlichen Anspielungen weit über das Spektrum nordischer Mythologie hinaus. Dieses Konzept ist nicht ahnenbezogen oder rückwärtsgewandt, sondern vielmehr eine kurze Retrospektive der geistigen Menschheitsgeschichte bis zum berühmten „point of noreturn“. Diese geistige Entwicklung wird veranschaulicht durch einen Protagonisten, aus dessen Sicht und Perspektive ein Großteil der Lyrik verfasst wurde.
Ich muss echt sagen, dass ich irgendwie begeistert bin... Das Sextett geht sehr versiert, bedacht, emotional, atmosphärisch, bombastisch, vielfältig und vielschichtig zu Werke und besonders die Melodien können mich überzeugen. Der Paganbegriff wird weit ausgelegt und man überschreitet desöfteren die Grenzen. Das ganze Werk ist umhüllt von einer ganz eigenen Atmosphäre und Dynamik, man kann es kaum beschreiben, aber man wird automatisch als geneigter Zuhörer eingebunden. Respekt für diese musikalische Leistung... Für Paganfans ein Muss und andere Bands werden es schwer haben, dieses Paganmachtwerk in diesem Jahr noch zu toppen. (Possessed Magazin) 8/10
Dazu auch noch abwechslungsreich hoch zehn, werden die schnell ins Blut gehenden Kraftstücke immer wieder von erhabenem epischem Bombast und einer ergötzlichen Vielzahl an gesanglichen Facetten veredelt. Selbst klassisch rockige Anklänge klingen immer wieder durch, und diese werden spieltechnisch verdammt versiert dargeboten. (Metalmessage 9/10)
Das Album macht auch für einen nicht zu großen Kromlek-Fan beziehungsweise einen Anhänger anderer Genres wirklich Spaß zu hören... (Sheol Magazin) 9/10
Kromlek hat absolut sehr wesentliche und komplexe Songs geschaffen. Mit „Finis Terræ“ bläst wahrlich ein frischer Paganwind. Vom Anfang bis zum Ende reiner Genuss! (the-whiplasher.at) 9/10
...ihr aktuelles zweites Album „Finis Terrae“ weist dermaßen kontrastreich und innovativ zusammen genietete Song-Ideen auf, dass den Jungs eigentlich ein Genre-Förderpreis dafür verliehen werden sollte. (Sonic Seducer)
Fazit: Der Pagan Metal hat mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits im April sein Jahreshighlight bekommen, die anderen Genrebands werden jedenfalls ordentlich schwitzen müssen, um "Finis terrae" zu übertreffen. Daß ihr diese Scheibe schleunigst kaufen solltet, wurde hoffentlich deutlich, oder? (Totentanz Magazin)
Dark-Festivals.de 7,5/10
Stormbringer.at 4,5/5
Postchrist.com 4,5/5
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