Teil 1 des Projektes: ein äußerst facettenreiches Folk-Albums und ein Zeugnis für die Wandelbarkeit und Kreativität, mit der uns ELUVEITIE nun schon seit etlichen Jahren immer wieder begeistern!
metalmessage.de (9/10)
Seit längerer Zeit schon hatten sie es geplant, nun sind sie es endlich angegangen: Ein reines Folklorealbum. Und die Schweizer Eluveitie, mit Sicherheit eine der am meisten ambitionierten, fleißigsten und aufrichtigsten Bands des gesamten Pagan Metal-Spektrums überhaupt machen auch auf diesem neuen Hingabewerk keine halben Sachen. „Evocation I – The Arcane Dominion“ getauft, enthält der silberne Heidenteller ganze 15 andächtig umgesetzte Kompositionen, die sich dermaßen authentisch und stilecht anhören, dass man sich glatt in uralten Heidenzeiten wähnt. Die inniglich beherzte große Leidenschaft der acht eidgenössischen Musikanten für das Tradieren von möglichst nahe zum Original stehenden überlieferten Weisen und Melodien ist jeder Sekunde der Scheibe ganz deutlich anzuhören. Es klingt höchstwahrscheinlich ein wenig überraschend, aber man vermisst die gewohnten barbarischen Gitarrenattacken und forschen Schlagzeugerdbeben der Truppe nicht im Geringsten – zumindest ich persönlich möchte hierauf gar nichts anderes hören. Denn in Sachen hohe atmosphärische Dichte glückte der Ausnahmeband um Sänger Chrigel ein tief berührendes Historienklangmanifest, welches mit jedem Hördurchlauf mehr und mehr für sich einzunehmen imstande ist. Mit Ausnahme einiger Stücke werden die meisten der offerierten Folklorelieder von Hurdygurdy-Spielerin Anna Murphy vokalisiert, und sie lässt ihre sanft in die Pflicht genommenen Stimmbänder beinahe mit magischer Sanftheit wirken. Nicht nur zuletzt mittels diverser Gastmusiker, wie beispielsweise A.A. Nemtheanga von Primordial, garnierten die Beteiligten ihr Werk mit wohltuendem Variantenreichtum. Überflüssig also zu erwähnen, dass „Evocation I – The Arcane Dominion“ vom Anfang bis zum Ende mit hypnotischen Genussmomenten aufwarten kann. Hier heißt es also nicht nur sprichwörtlich in vollen Wonnen zu genießen, was das Zeug hält, sondern auch, was das eigene Herz hergibt.