Deutscher Black Death Metal.
metalglory.de (8/10)
Bedrohlicher Grundton, Schlachtenlärm im Hintergrund – und dann geht sie auch schon los, die Hatz.
MATHYR waren für mich ein bis dato vollkommen unbeschriebenes Blatt und so konnte ich relativ unvoreingenommen an die Sache herangehen ...
Die Jungs spielen einen engängigen Mix aus Death und Black Metal, wobei strukturell der Death Metal ein wenig überwiegt, welcher die Wucht, die Riffs und weite Teile des vornehmlich gegrunzten und seltener gekrächzten Gesangs beisteuert.
Aus dem Black Metal kommt die streckenweise zelebrierte Eiseskälte, phasenweise eingesetztes schnelles rumpelndes Drumming, fiese klirrende BM-Gitarren,gelegentliche Stampfparts (z.B. auf ‚God Is Lost’) und die schon erwähnten Kreisch-Vocals.
An diese Grundstruktur muß man sich erst einmal gewöhnen, denn sie ist schon ziemlich sperrig und erschließt sich erst nach dem dritten Durchhören oder so.
Der Titeltrack läßt erstmals so richtig aufhorchen: Als schnelles im Norwegen-Keine-Gefangenen-Stil beginnendes True-Black-Metal-Stück entwickelt sich der Song überaus abwechslungsreich hin zu einem wuchtig-schleppenden Death-Metal-Song, um dann wieder in pure Raserei zu verfallen, wobei die klirrend-sägenden BM-Gitarren ebenso auffallen, wie die Tempi- und Stilwechsel mitten im Stück – wenn es denn je ein Lehrstück für einen Hybrid zwischen Black und Death Metal gegeben hat, dann ist es dieses. Klasse !!!
In diesem Fahrwasser bewegt sich auch das nächste Stück, ‚Resurrected Blasphemy’. Bei ‚In Front Of God Distance’ kommt dann aufgrund des knorrigen Gesangs sogar so etwas wie ein DARK THRONE- oder IMMORTAL-Feeling auf.
Man muß MATHYR auf jeden Fall bescheinigen, daß sie einen sehr gelungenen Spagat zwischen Death und Black Metal hingekriegt haben und ich muß das vorliegende Album demnächst mal mit den letzten Veröffentlichungen der Polen BEHEMOTH vergleichen.
Daumen nach oben für eine ambitionierte und talentierte Nachwuchsband aus deutschen Landen, um deren Zukunft mir nicht bange ist. 8 Punkte.