Auf 'Ascheregen' bekommt der Hörer in gewohnter Manierdruckvollen und melodischen Death-/Viking Metal um die Ohren gehauen, allerdings mit einer deutlicheren Schärfe an Black Metal, was dazu beiträgt, dass Obscurity an Melodie und Härte noch einmal zulegen können. 'Ascheregen' rückt infolge dessen musikalisch wieder mehr in Richtung der beiden Alben `Tenkterra und Vintar´. Auch hinsichtlich des Songwritings konnte das Bergische-Ensemble nochmals eine Schippe drauflegen und beweist insgesamt gereiftere Songstrukturen. Für den Song 'Rúnar Víg' hat sich das Quintett aus dem Niederbergischen einen großen Wunsch erfüllt und sich Verstärkung aus Schweden geholt. Erik Grawsiö von
Månegarm, ein sehr guter Freund der Bergischen Löwen, verleiht dem Stück durch seine unverkennbare Stimme noch mehr epische Breite und macht diesen Song zu einem besonderen Augenblick auf dem Album. Hervorzuheben ist, dass Eriks Gastgesänge komplett in Deutsch gehalten sind. Lyrisch entfaltet sich 'Ascheregen' als eine konzeptionelle düstere Reise durch Vergangenheit und Gegenwart. In zwölf Kapiteln, vom bedrohlichen Auftakt 'Initium Dekadentiae' bis zu den letzten Klängen von 'Dystopie und Schwanengesang', verweben sich altnordische Mythologie, die gewaltsamen Schatten der Christianisierung und die Brüche unserer modernen Welt. Im Kern ist "Ascheregen" zugleich Klage und Aufbegehren - eine kritische Reflexionüber den Verfall der Gesellschaft und ein Aufruf, der bevormundenden und unterwerfenden Konformität zuwiderstehen. Hinsichtlich der Produktionsstätte zeigt man sich stetig,das neue Album wurde erneut in den ehrwürdigen Hallender 4CN-Studios eingeprügelt und durch Tim Schuldt und Obscurity produziert, das Layout stammt ein weiteres malvon
Jan Yrlund (Darkgrove Design)
OBSCURITY Song "Ketzerjagd" auf SPOTIFY