Daran dürfte kein Weg vorbeiführen.
metalmessage.de (9/10)
Ach, „Pagan Folklore Metal“ umschreibt das Label den aktuellen Stil der Kampfar-Mannschaft neuerdings – wenn auch die altbewährten Viking Metal-Ingredienzien nach wie vor signifikant auch auf „Heimgang” omnipräsent sind. Mann, was soll’s, Haarspaltereien, da widmen wir uns doch erstmal viel lieber der enthaltenen Musik an sich, und die hat das verschworene Männerquartett um Grimmkehle und Mythen-Liebhaber Dolk wieder mal vorzüglich hinbekommen. Die vier abartig fähigen Norwegergeister setzen auch aktuell noch immer auf erhaben getragene Midtempo-Rhythmisierungen, schnaubend sprunghafte Strukturenritte, eruptiv frostig erperlende Saiten-Stakkati, majestätische Hymnen-Melodien und nicht zuletzt auf betörend weitläufige Stimmungsbögen. Eine immer automatisch in die Knie zwingende Mischung, welche hier mit aller denkbaren Besessenheit so würdevoll zelebriert wird, dass es mich Schaudern macht vor lauter wonniger Ergötzlichkeit. Bestechend ist es zu erleben, wie es diesen kreativ so findigen Naturfreunden doch immer wieder aufs Neue gelingt, ihrem elitären Nordkunst-Kult seit so vielen Jahren schon so dermaßen treu zu bleiben und dabei dennoch stets erfrischende Akzente darin zu setzen. Kampfar waren, sind und bleiben also Kampfar in Reinkultur: Denn auch „Heimgang” ist eine atmosphärisch völlig hermetisch in sich geschlossene Angelegenheit geworden, zumal von allerhöchster dramaturgischer Dichte. Einzigartig. Dabei abermalig angenehm zu registrieren: Dolk und Konsorten wissen voll und ganz um ihre ganzheitliche Überlegenheit, daher können Kampfar glücklicherweise auch 2008 auf jedwede Form von Exzessen und Selbstdarstellereien ganz getrost verzichten. Ein gleißend helles Glanzlicht im Trüben!